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Freie Wähler haben vielerorts Nase vorn
Kandidaten des Freie Wähler Erzgebirge e.V. und des FW Bürgerforum e.V. kämpfen für ihre Ortschaften
Annaberg-Buchholz.
Bis zuletzt haben die Parteien und Wählervereinigungen im Altkreis Annaberg um Wähler geworben. Neben Wahlplakaten setzten sie im Wahlkampf vor allem auf soziale Netzwerke und den persönlichen Kontakt. Wer machte das Rennen?
Die erste Kommune, die am Sonntagabend im Altlandkreis mit dem Auszählen der Stadtratswahl fertig war, war Jöhstadt. Mit Abstand stärkste Kraft wurde die CDU. 73,1 Prozent (2014: 34,9%) der Wähler setzten ihr Kreuz bei den Christdemokraten. Die AfD holte 18,1%, die Grünen 8,8%. Dass sich die CDU bei diesen Wahlen so deutlich durchsetzen konnte, liegt vermutlich auch daran, dass andere Wählervereinigung nicht mehr antraten. 2014 standen noch Listen von Freie Wähler Bürgerforum, Aktives Oberes Preßnitztal und Für unnre Haamit auf den Wahlzetteln.
In Thermalbad Wiesenbad konnte die Wählervereinigung Freie Wähler Bürgerforum (FWBF) ihr Ergebnis von 2014 toppen. 50,9% der Wähler (2014: 48,3%) stimmten für sie. Die CDU verschlechterte sich etwa. Mit 37,7% landete die Partei auf dem zweiten Platz. Die Freunde der Feuerwehr kamen auf 11,4% der Stimmen.
Herbe Verluste musste die CDU in Gelenau einstecken. Zwar vereinte die Partei mit 42,7% die meisten Stimmen auf sich. Im Vergleich zu 2014 bedeutete das allerdings ein Minus von 22,1%. Die Liste Gelenau schaffte aus dem Stand 23,8%. Die Gewerbetreibenden für Gelenau konnten ihr Ergebnis von 2014 in etwa bestätigen. Sie holten 13% (13,6%). Wählervereinigung Gelenau und Die Linke landeten auf den hinteren Plätzen.
Ein deutliches Ergebnis gibt es in Tannenberg. FWBF kommt auf 73, die CDU auf 27%. Ähnlich ging bereits die Wahl 2014 aus. Damals stellte sich allerdings noch die FDP zur Wahl. Bei dieser Kommunalwahl stand die FDP im Altkreis nur noch in Oberwiesenthal auf den Stimmzetteln.
In Schlettau standen sich die CDU und FWBF gegenüber. 64,7% der Wähler votierten für Letztere. Die CDU kam auf 35,3% der Stimmen. Damit bleiben die Freien Wähler weiterhin die stärkste Fraktion. 2014 stellten sich noch vier Parteien und Wählervereinigungen der Wahl. Von der Reduktion konnte vor allem FWBF profitieren. Eine ähnliche Situation gibt es in Crottendorf. Auch in der Gemeinde hatten die Bürger die Wahl zwischen FWBF und CDU. Die Freien Wähler dominierten deutlich mit 73,5%. Das Bürgerbündnis für Wiesenthal Einz ist der große Gewinner von Oberwiesenthal. 40,7 % der Wähler gaben ihm ihre Stimme. CDU und FDP büßen Stimmen ein. Alle drei Parteien/Wählervereinigungen werden nun wohl in den Stadtrat einziehen. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gab es in Mildenau. Am Ende setzte sich das Freie Wähler Bürgerforum mit 54,3% gegen die CDU durch, die auf 45,7% kam. FWBF profitierte offenbar vom Wegfall der Wählervereinigung Mildenau. In Sehmatal wird nun auch die AfD im Gemeinderat sitzen. Laut Stimmenverteilung landete sie auf den dritten Platz. FWBF konnte die meisten Stimmen (48,7%) auf sich vereinigen, gefolgt von der CDU (27,5%). Linke und Grüne sind weit abgeschlagen.
In Scheibenberg hat das FWBF die Nase vorn. Mehr als die Hälfte der Stimmen (52,6%) gingen an die Freien Wähler. Zweitstärkste Kraft wurde "Wir für Scheibenberg und Oberscheibe". In Annaberg-Buchholz zeichnete sich ein Erfolg der Freien Wählergemeinschaft "Wir für unsere Stadt" ab. Dahinter lieferten sich CDU und AfD ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Denise Märkisch (Quelle: Freie Presse/ erschienen am 27.5.2019)
Damit die Region nicht abgehängt wird
Erzgebirge. Wenn am 26. Mai die Kreistags-, Stadt- und Gemeinderatswahlen anstehen, dann sind die Freien Wähler Erzgebirge (FWE) mit 95 Kandidaten in
14 Wahlkreisen im Erzgebirgskreis am Start. Allesamt sind Menschen, die keine Partei bilden wollten und ihr Engagement für die Bürger vor Ort in einem
eingetragenen Verein ausüben. Als unabhängige Bürger lieben sie ihre Heimat. Ihr Slogan "miteinander-füreinander: parteiunabhängig, kompetent in der
Region und bürgernah für unser Erzgebirge" trifft den Kern ihrer Arbeit.
Insgesamt gehören dem FWE e.V. sieben Freie Wählergemeinschaften sowie
Einzelmitglieder aus Orten, wo es keine Wählergemeinschaften gibt, an. Zum Freie Wähler Bürgerforum (FWBF) e.V. im Altlandkreis Annaberg gehören
wiederum sieben Ortsgruppen und Einzelmitglieder an.
Das FWE geht in den Wahlkreisen 1 bis 3 für die Kreistagswahl mit 29 Kandidaten und das FWBF für die
Stadt- und Gemeinderatswahlen mit 124 Kandidaten ins Rennen. Das FWBF gibt es seit 2008, seit 1991 war es das Bürgerforum Annaberg und seit 1989 das
Neue Forum, Kreisorganisation Annaberg. Dr. Ralf Schädlich aus Geyer gehörte zu den Gründungsmitgliedern und er weiß: "Seit der Wende sind wir in all
diesen Organisationsformen kommunalpolitisch aktiv.
Es gibt Ortgruppen in Annaberg-Buchholz, Crottendorf, Ehrenfriedersdorf, Scheibenberg, Geyer,
Tannenberg und in Sehmatal. Diese sind beim FW Bürgerforum Mitglied und stellen Stadt- und Gemeinderäte sowie Bürgermeister. Das Bürgerforum selbst
ist Mitglied beim FWE. Seit 2015 ist Mechthild Reuter die Vorsitzende des FW Bürgerforums." Der Neudorfer Klaus Kampf vertritt das FWBF aktuell im
Sehmataler Gemeinderat und kandidiert zur Kreistagswahl am 26. Mai für die FW Erzgebirge.
Die Anliegen der FWE und der FWBF definiert er so: "Wir
wollen die kommunale Arbeit, aber auch die Vereine weiter stärken und den Einfluss der Bürger erhöhen. Da wir in den Orten leben, wissen wir auch
ganz genau was nötig ist. Beispielsweise die Verbesserung der Infrastruktur, insbesondere der Mobilität. Es dürfen keine Bahnstrecken stillgelegt
werden, denn es ist wichtig, dass die Kommunen im ländlichen Raum mit dem öffentlichen Nahverkehr per Bus und Bahn gut erreichbar sind." Dr. Ralf
Schädlich sieht es ebenso und betont: "Das große Ziel ist, das Leben in unserer Heimat attraktiver zu machen, um die Abwanderung von jungen Leuten
und Familien zu bremsen, Heimkehrer zurück zu gewinnen und die touristische Infrastruktur zu verbessern. Als Stadt-und Gemeinderäte oder als
Bürgermeister können die Kandidaten einiges dafür tun."
erschienen im Blick am 11.05.2019